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Die Katzen in Rumänien leben zwar oft auch in unmittelbarem Kontakt zu Menschen, dennoch findet kaum eine medizinische Versorgung der Tiere statt. Das macht sie anfälliger für Krankheiten, insbesondere wenn in den Gebieten eine hohe Populationsdichte von Katzen vorhanden ist. Je mehr Katzen in einem Gebiet vorhanden sind, desto verstärkter treten Parasiten und Infektionskrankheiten auf.

Im Rahmen des Katzenschutzreports des Deutschen Tierschutzsbundes aus 2023 gaben in einer Umfrage deutsche Tierschutzvereine an, dass 99 % der Katzen krank sind, wenn sie gesichert werden: 41 % mit kleineren Verletzungen/geringfügigen Krankheiten, 53 % sind ernsthaft krank, aber gut behandelbar (Katzenschutzreport 2023, S. 12)

Am häufigsten leiden die Tiere unter Parasiten, Infektionskrankheiten und Augenkrankheiten. Gerade auch Katzenschnupfen ist weit verbreitet unter Straßenkatzen, der die Atemwege und Kopfschleimhäute befällt. Unbehandelt führt er im schlimmsten Fall zu Sehverlust und Tod (Katzenschutzreport 2023, S. 14). Auch das Feline Parvovirosevirus ist gefährlich zu Katzen. Es führt zu blutigen Durchfällen, Flüssigkeitsverlust und Fieber. Ohne Behandlung sterben die Katzen.

Besonders häufig betroffen sind natürlich neugeborene Katzenwelpen und Jungkatzen aufgrund ihres Immunsystems.

In der Studie von Großmann wurden von 2017 bis 2019 zur Kastration eingefangene Katzen in Leipzig klinisch untersucht. Auch sie wiesen die oben genannten Erkrankungen auf, dennoch konnte festgestellt werden, dass in der Gesamtschau die Population keinen kritischen Gesundheitszustand aufwies (Großmann 2023, S. 65). Dass 90 % der eingefangenen Katzen der Studie keine erheblichen Schmerzen, Leiden und Schäden aufwiesen, ist darauf zurückzuführen, dass das Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamt der Stadt Leipzig seit 1990 kontinuierlich ein Trap-Neuter-Return (TNR)-Programm durchführt, in dessen Zuge 10.685 Katzen im Raum Leipzig kastriert wurden.

Bei geringen Populationsdichten verbreiten sich Infektionskrankheiten unter den Katzen weniger schnell, sodass die Tiere einen besseren Gesundheitsstatus vorweisen (Kalz 2001, S. 115).

Kastrationen sind damit eine wichtige Säule in der Reduzierung von Katzenleid.

Der große Katzenschutzreport des deutschen Tierschutzbundes e.V. (2023)
Untersuchungen zu Größe, Struktur und Gesundheitszustand der Population freilebender Katzen und deren Einflussfaktoren in der Stadt Leipzig von Rebecca Großmann (2023)
Populationsbiologie, Raumnutzung und Verhalten verwilderter Hauskatzen und der Effekt von Maßnahme zur Reproduktionskontrolle von Beate Kalz (2001)