Wir haben Adina zu ihrem Lebensalltag als Tierschützerin befragt und das sind ihre Antworten:
Wie sieht ein normaler Tag im Shelter bei dir aus?
- An einem normalen Tag besorge ich auf dem Weg Shelter noch notwendige Sachen, wie Desinfektions- und Reinigungsmittel, Hühnerfleisch im Angebot oder Nassfutter. Wenn etwas dringendes im Shelter ansteht, fahre ich direkt.
Meine Routine: Ich kontrolliere die Arbeit meiner Mitarbeitenden, ich frage sie nach kranken Tieren oder ob ihnen sonst etwas aufgefallen ist. Ich kontrolliere alle Paddocks und Käfige.
Gibt es eine besondere Erinnerung, an die du gerne zurück denkst?
- Es gab viele schöne und furchtbare Momente, aber ich möchte mich nur an die schönen Momente erinnern, wenn wir die Tiere am Transporter in ihr neues Zuhause verabschieden. Oder wenn wir einen Bereich im Shelter für die Tiere verbessern können.Das gibt mir Kraft, weiter zu machen.
Wie kam es dazu, dass du ein Shelter eröffnet hast?
- Zuerst hatten wir nur einen kleine Pension außerhalb von Bukarest. Mit der Zeit kamen immer mehr gerettete Strassentiere zu uns von verschiedenen Tierschützern. Der Platz war nicht mehr ausreichend und wir schauten uns nach einer anderen Möglichkeit um. Und da entdeckte ich das Grundstück in Cosoba: seit dem ist es das Zuhause von vielen Tieren.
Auf was bist du besonders stolz?
- Ich bin nicht wirklich stolz auf das, was ich geschaffen habe, die meiste Zeit sehe ich das Shelter als einen traurigen Ort an. Ich wäre stolz, wenn alles organisierter wäre, das Shelter selbständig laufen würde. Manchmal habe ich das Gefühl, den Bedürfnissen des Shelters nicht gerecht zu werden.
Was wünschst du dir für die Zukunft?
- Ich wünsche mir, dass das Shelter finanziell unabhängig ist, alles sauber und organisiert ist. Mit funktionierender Klinik und Auffangstation. Ich wünsche mir, alle Räume richtig auszustatten. Ich wünsche mir mehr kastrierte Tiere und dass auf den Straßen in Rumänien weniger Straßentiere leben müssen.
Wenn du etwas im Shelter ändern könntest, was wäre es?
- Ich wäre gerne besser organisiert.
Hast du ein Lieblingshund und -Katze?
- Ich habe immer Lieblingshunde und -Katzen und freue mich sehr, wenn sie endlich in ein Für-Immer-Zuhause ausreisen. Gleichzeitig bin ich traurig für die Tiere, die zurückbleiben.
Welche Adoption hat dich besonders berührt und warum?
- Viele Tiere sind ausgereist, von denen ich dachte, dass sie kein Zuhause finden würden, das macht mich immer besonders glücklich. Besonders erinnere ich mich an den Hund Gavrila, die nach 6 Jahren im Shelter jetzt in Finnland lebt. Sie war schon ein alter Hund, der sich nicht anfassen ließ und Gesundheitsprobleme hatte. Außerdem die Katze Micuta, die in Rumänien von einer netten Dame adoptiert wurde. Sie war sehr krank als Kitten und sie hat fast 3 Monate gebraucht, um sich zu erholen. Obwohl sie noch an gesundheitlich Spätfolgen litt, hatte sie das Glück, adoptiert zu werden.
Hast du schon als Kind Tieren geholfen?
- Bereits als Kind habe ich Kitten, Spatzen, Hühner, Welpen, Kühe, Rehkitze usw. gerettet. Manche haben überlebt, viele sind leider gestorben.
Wie hast du es geschafft, so lange durchzuhalten?
- In den ersten Jahren habe ich nur wegen meiner eigenen Verrücktheit durchgehalten. Danach hab ich es vor allem so tollen Menschen wie Sonja, den Menschen von H4P und den Menschen von Hobo Team zu verdanken. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich auf diesem Weg begleitet haben. Zusammen können wir es schaffen, diesen Ort auch weiterhin zu erhalten. Ohne eure Hilfe hätte ich das Shelter schon längst aufgegeben.